4 Teil 5: V-Modell-Referenz Produkte

4.3 Produkte

4.3.9 Systementwurf

4.3.9.5 Datenbankentwurf

Vorgehensbaustein

SW-Entwicklung

Sinn und Zweck

Datenzentrierte SW-Systeme, wie beispielsweise Informationssysteme, benötigen einen persistenten Speicher zur Datenhaltung. In der Regel handelt es sich dabei um eine oder mehrere Datenbanken. Im Rahmen des Systementwurfs ist in diesem Fall zusätzlich ein Datenbankentwurf zu erstellen. Der Datenbankentwurf unterstützt den SW-Architekten bei der Ableitung des technischen Datenmodells aus den Anforderungen sowie beim Entwurf des physikalischen Datenbankschemas.

Grundlage des Datenbankentwurfs sind die zu persistierenden Entitäten des Systems. Die Entitäten (relationales Datenmodell) bzw. Klassen (objektorientiertes Datenmodell) repräsentieren in ihrer Gesamtheit das fachliche Datenmodell des Systems. Für den Datenbankentwurf werden alle Entitäten bzw. Klassen des Systems identifiziert und im technischen Datenmodell zusammengefasst. Technisches und physikalisches Datenmodell sind Verfeinerungen und Konkretisierungen des fachlichen Datenmodells auf dem Weg hin zum Datenbankschema. Verantwortlich für den Datenbankentwurf ist der SW-Architekt.

Wann ist das Produkt entscheidungsrelevant?

Entscheidungspunkt

Das Produkt ist zu keinem Entscheidungspunkt entscheidungsrelevant.

Wer ist beteiligt?

Verantwortlich

SW-Architekt

Mitwirkend

SW-Entwickler

Womit kann das Produkt erstellt werden?

Werkzeuge

Keine

Methoden

Datenbankmodellierung

Welche Vorlagen sind verfügbar?

Vorlagen

Produktvorlage wird generiert.

Beispielprodukte

Keine

Wie erstellt man das Produkt?

Aktivität

Datenbankentwurf erstellen

Das fachliche Datenmodell im Lastenheft ist für den Datenbankentwurf abzuleiten und im technischen Datenmodell abzubilden. Durch Verfeinerung, Normalisierung und Bestimmung von Integritätsbedingungen ist aus dem technischen Datenmodell schließlich das physikalische Datenmodell, das als Vorlage für das Datenbankschema dient, zu erstellen.

Folgende Teilschritte sind dabei enthalten:

Welche Abhängigkeiten hat das Produkt?

Erzeugt durch

Systemspezifikationen

Erzeugt

Das Produkt erzeugt keine weiteren Produkte.

Hängt inhaltlich ab von

Das Produkt hat keine inhaltlichen Abhängigkeiten.

4.3.9.5.1 Technisches Datenmodell

Das technische Datenmodell beschreibt die Entitäten bzw. die Klassen des Geschäftsmodells im Zusammenhang. Die relevanten Eigenschaften (Attribute) sowie die Beziehungen der Entitäten bzw. Klassen zu einander werden identifiziert und beschrieben.

Das technische Datenmodell kann als Entity-Relationship-Diagramm, Klassendiagramm oder als Tabelle dargestellt werden. Es ist die Grundlage für den Entwurf des physikalischen Datenmodells.

4.3.9.5.2 Physikalisches Datenmodell

Das physikalische Datenmodell beschreibt den konkreten Datenbankentwurf. Es wird abgeleitet aus dem technischen Datenmodell und dient als Vorlage für das Datenbankschema in der Datenbank.

Im physikalischen Datenmodell werden den Attributen der Entitäten bzw. Klassen konkrete Datentypen zugeordnet. Es werden Primär- und Fremdschlüssel festgelegt sowie Beziehungen definiert. Das Modell definiert Konsistenzbedingungen für Datenänderungen. Handelt es sich um relationale Datenbanken, werden Entitäten und Attribute konkreten Tabellen und Feldern im Schema zugeordnet.

Der Entwurf des physikalischen Datenmodells erfolgt in der Regel über Entity-Relationship-Diagramme oder Klassendiagramme. Bei Verwendung geeigneter Werkzeuge kann das Datenbankschema direkt aus dem Diagramm generiert werden.