4 Teil 5: V-Modell-Referenz Produkte
4.3 Produkte
4.3.2 Berichtswesen
4.3.2.6 Kennzahlenauswertung
Vorgehensbaustein |
Sinn und Zweck
Kennzahlenauswertungen liefern quantitative und qualitative Aussagen, um Fragestellungen im Projekt zu beantworten. Eine Kennzahlenauswertung stellt das Ergebnis und die möglichen Interpretationen der Berechnung einer Metrik auf Basis der zur Verfügung stehenden Messdaten dar.
Dabei können auch erste Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen, beispielsweise Vorschläge für einzuleitende Maßnahmen, enthalten sein. Außerdem können Kennzahlenauswertungen auch zum Soll-Ist-Abgleich im Rahmen der Projektsteuerung herangezogen werden.
Beispiele für Kennzahlenauswertungen sind Anzahl der Fehler pro Klasse, Änderungsaufwand pro Dokument, Termintreue im Projekt, der Leistungfortschritt oder die Kostenkontrolle über die Zeit.
Wann ist das Produkt entscheidungsrelevant?
Entscheidungspunkt |
Das Produkt ist zu keinem Entscheidungspunkt entscheidungsrelevant. |
Wer ist beteiligt?
Verantwortlich |
|
Mitwirkend |
Womit kann das Produkt erstellt werden?
Werkzeuge |
Keine |
Methoden |
Keine |
Welche Vorlagen sind verfügbar?
Vorlagen |
Produktvorlage wird generiert. Aufwandcontrolling (Teil der SOS-Methode): Vorlagen/SOS-GrossPM/GrossPM_7.1-4_Aufwandscontrolling_v1.0.xls |
Beispielprodukte |
Keine |
Wie erstellt man das Produkt?
Aktivität |
Kennzahlen berechnen und auswerten |
Die Projektkennzahlen sind entsprechend den Vorgaben des Kennzahlenkataloges beziehungsweise des Projekthandbuches zu berechnen und anschließend auszuwerten und zu analysieren. Die Berechnung geschieht in der Softwareentwicklung durch die Anwendung von Formeln wie zyklamatische Komplexität, Fehler pro Lines of Code, Fehler pro logischem Gatter oder übergreifend zur Ermittlung von Kostenabweichungen ((Istkosten-Sollkosten)*100/Sollkosten), der Leistungseffizienz ((Sollkosten/Plankosten)*100) oder anderen.
Die Ergebnisse sind folgendermaßen aufzubereiten:
- Die Projektkennzahlen sind übersichtlich darzustellen, zum Beispiel in Diagrammen oder Tabellen.
- Die Projektkennzahlen sind zu interpretieren.
- Die Entscheidungsvorlage und getroffene Entscheidungen sind zu erstellen, einschließlich Vorschlägen für einzuleitende Maßnahmen oder Lösungsvorschlägen.
Diese Ergebnisse sind zu dokumentieren, den Zielgruppen vorzustellen, mit ihnen zu diskutieren und anschließend im Rahmen der zugehörigen Berichte zu kommunizieren. Die Zielgruppen müssen dann entscheiden, ob und wie entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden sollen. Zum Beispiel kann bei Terminproblemen der Projektleiter gemeinsam mit dem Lenkungsausschuss festlegen, dass in Absprache mit dem Auftraggeber das System in zwei Inkrementen erstellt wird.
Mit den Ergebnissen ist vertrauensvoll umzugehen; mindestens sind die Richtlinien des Datenschutzes zu beachten. Dies gilt in besonderem Maß für Projektkennzahlen, die das Projektumfeld verlassen oder die organisationsweit eingesetzt werden: Die Messdaten und die zugehörigen Auswertungen und Interpretationen werden dann häufig auch anderen Projekten zur Verfügung gestellt, damit diese die daraus abgeleiteten Erfahrungen, zum Beispiel für die Planung ihrer Projekte, nutzen können. Erfahrungswerte für Umfangs- und Aufwandsschätzungen sind hierfür ein Beispiel.
Welche Abhängigkeiten hat das Produkt?
Erzeugt durch |
Planung und Steuerung |
Erzeugt |
Das Produkt erzeugt keine weiteren Produkte. |
Hängt inhaltlich ab von |
Das Produkt hat keine inhaltlichen Abhängigkeiten. |