1 Teil 1: Grundlagen des V-Modells
1.2 Grundkonzepte im Überblick
1.2.10 Zusammenfassung
Die vorangegangenen Abschnitte haben die Grundkonzepte des V-Modells im Überblick beschrieben. Die folgenden Aussagen sollten Sie verinnerlicht haben, bevor Sie weiterlesen:
- Das V-Modell unterstützt Systementwicklungsprojekte. Dies umfasst sowohl solche Projekte, bei denen die Entwicklung durch einen externen Dienstleister durchgeführt wird, als auch solche Projekte, bei denen die gesamte Entwicklungsleistung auf Seiten der Behörde liegt.
- Das V-Modell beschreibt Projekte insbesondere durch Produkte, Rollen und Entscheidungspunkte. Es legt großen Wert auf die Definition von Ergebnissen und die Zuweisung der Verantwortung für die Ergebniserarbeitung. Der grobe Projektablauf ist durch eine Reihenfolge von Entscheidungspunkten bzw. Meilensteinen vorgegeben.
- Die Produkte als Projektergebnisse und insbesondere deren Abhängigkeiten sind besonders detailliert beschrieben. Die Beschreibung der konkreten Vorgehensweisen bei der Erarbeitung in Form von Aktivitäten ist dagegen als Vorgehensempfehlung und nicht als bindende Vorgabe zu sehen.
- Das V-Modell ist modular aufgebaut: Vorgehensbausteine und Ablaufbausteine kapseln die wesentlichen Inhalte. Jedes Projekt benötigt nur einen Teil der verfügbaren Bausteine.
- Am Beginn des Projekts erfolgt das sogenannte Tailoring: Bei diesem wählt der Projektleiter einen Projekttyp sowie eine Projekttypvariante aus und belegt Projektmerkmale mit Werten. Dadurch legt er fest, welche Vorgehensbausteine und Ablaufbausteine im projektspezifischen Vorgehensmodell enthalten sind.
- Nur ein kleiner Teil der gesamten Dokumentation muss gelesen werden, um das V-Modell zu verstehen und erfolgreich anzuwenden.