3 Teil 4: V-Modell-Referenz Rollen
3.2 Rollen
3.2.3 Organisationsrollen
3.2.3.6 IT-Service-Transition-Verantwortlicher
Beschreibung
Ein IT-Service-Transition-Verantwortlicher koordiniert und verantwortet innerhalb einer Behörde die Überführung (engl: transition) von IT-Services in den Betrieb. Diese künstliche Rolle ist ein Oberbegriff für alle Prozessbeteiligten innerhalb des Prozessfelds Service Transition aus ITIL V3. Die Service-Transition umfasst die ITIL-Prozesse Change Management, Service Asset & Configuration Management, Release & Deployment und Knowledge Management. Service-Transition begleitet, koordiniert und sichert Zustandsänderungen, die mit dem Übergang eines IT-Services oder eines anderen Configuration Items von einem Lebenszyklusstatus in den nächsten einhergehen.
Abbildung 63: Mögliche konkrete Ausprägungen der Rolle IT-Service-Transition-Verantwortlicher
Wie Abbildung Abbildung 63 zeigt, können sich je nach Art und Grad der ITIL-Implementierung mehrere behördenspezifische Rollen hinter der Rolle IT-Service-Transition-Verantwortlicher verbergen. Hier sind insbesondere zu nennen:
- Der Change Manager verantwortet den ITIL-Prozess Change Management. Er ist dafür verantwortlich, dass der Change in einer systematischen Art und Weise durchgeführt wird, nachdem die bekannten Risiken abgewogen und bewertet wurden. Er überwacht auch den Fortschritt des Changes. Der Change-Manager beurteilt die Requests for Change (RfC) zusammen mit dem Change Advisory Board (CAB), welches aus erfahrenen Mitarbeitern der betroffenen Gebiete besteht. Jedes Projekt, welches die Neueinführung, Änderung oder Abschaltung von IT-Systemen als Projektergebnis hat, führt zu mindestens einem Change, in dessen Abarbeitung der Change Manager eingebunden ist.
- Der Release Manager ist verantwortlich für die Planung, Überwachung und Durchführung von Release-Rollouts über die Testumgebung in die Live-Umgebung. Insbesondere stellt der Release Manager sicher, dass die Integrität der Live-Umgebung geschützt wird und dass nur zuvor geprüfte Komponenten ausgerollt werden.
- Der Test Manager stellt sicher, dass ausgerollte Releases und die aus ihnen resultierenden Services die Erwartungen des Kunden erfüllen. Er überprüft, ob der IT-Betrieb in der Lage ist, den neuen Service entsprechend zu unterstützen.
Aufgaben und Befugnisse
- Änderungsmanagement in der IT-Systemumgebung,
- Erklärung der betrieblichen Freigabe,
- Abstimmung mit dem Technikkoordinator bei der Vorbereitung der betrieblichen Freigabe,
- Mitwirkung bei der Definition und Prüfung der Implementierungs-, Integrations- und Prüfkonzepte (ggf. als Beistellung für den Auftragnehmer),
- Mitwirkung bei der Bereitstellung einer Prüfumgebung für die Inbetriebnahme (Staging-Umgebung),
- Abstimmung des Projektplans mit den aus dem laufenden Geschäftsbetrieb, dem Systembetrieb und den parallel laufenden Projekten abgeleiteten Rahmenterminplan,
- Priorisieren von konkurrierenden Anforderungen, die sich außerhalb des Projekts ergeben,
- Vermeiden von operativen Risiken bei der Änderung der IT-Service-Landschaft durch Neueinführung, Änderung oder Abschaltung von Services durch Mitwirkung am Migrationskonzept (ggf. auch als Beistellung für den Auftragnehmer),
- Pflege des Konfigurationsmanagementsystems mit den durch das Projekt initiierten Veränderungen,
- Kommunikation von veränderten IT-Betriebsumgebungen und Rahmenbedingungen während des Verlaufs in das Projekt soweit diese Auswirkungen auf das Projekt haben,
- Fachliche Bewertung und Koordination mehrerer zusammengehöriger IT-Projekte.
Rollenbesetzung
Bei der Rolle handelt es sich um eine organisatorische Rolle. Die Rollenbesetzung im Projekt ergibt sich aus der konkreten behördenspezifischen Situation. Gegebenenfalls können mehrere Stellen oder Organisationseinheiten der Behörde die Rolle gleichzeitig wahrnehmen.
Verantwortlich für |
Betriebliche Freigabeerklärung, Prüfspezifikation Inbetriebnahme, Prüfprotokoll Inbetriebnahme |